Hunderte Tote nach Überschwemmungen im Kongo

Die Zahl der Toten nach Überschwemmungen und Erdrutschen in der Provinz Süd-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist nach jüngsten Behördenangaben deutlich gestiegen. 394 Leichen seien nach den Überflutungen vom Donnerstag geborgen worden, sagte Thomas Bakenga, Verwalter des Gebiets Kalehe, in dem sich die betroffenen Dörfer befinden, der Nachrichtenagentur afp.

Überschwemmungen im Ostkongo

Angehörige tot oder vermisst, das Hab und Gut zerstört. Die Verzweiflung ist groß

Die Regionalregierung von Süd-Kivu hatte zuletzt mindestens 287 Tote bestätigt. Zahlreiche weitere Menschen sind demnach bei den Fluten und bei Erdrutschen in dem zentralafrikanischen Land verletzt worden, weitere gelten als vermisst.

Nach starken Regenfällen waren mehrere Flüsse im Osten des Kongo über die Ufer getreten. Überschwemmungen in der Region Süd-Kivu sind nicht ungewöhnlich, insbesondere während der zwei Regenzeiten des Jahres. Die aktuelle Regenzeit soll diesen Monat enden. Betroffen sind auch andere Staaten in der Region. Im Nachbarland Ruanda auf der anderen Seite des Kivu-Sees kamen nach starken Niederschlägen in den vergangenen Tagen mehr als 130 Menschen ums Leben. Auch dort sind tausende Menschen aufgrund der Überflutungen obdachlos. In Teilen Ugandas und Kenias gab es in den vergangenen Tagen ebenfalls extreme Regenfälle.

Überschwemmungen im Ostkongo

Die einfachen Holzhäuser hielten den Wassermassen nicht stand

Für den Kongo hat Präsident Félix Tshisekedi eine eintägige Staatstrauer angekündigt. Zudem soll nach Angaben von Regierungssprecher Patrick Muyaya ein Team von Ministern in die Region reisen, um die humanitäre Hilfe und das Katastrophenmanagement zu koordinieren.

qu/kle (dpa, afp, ap, kna)