Mit dem neuen Paket hat die militärische Unterstützung Washingtons für Kiew nach Angaben des Pentagon-Chefs 43,9 Milliarden US-Dollar erreicht.
Washington wird der Ukraine weitere Militärhilfe im Wert von 200 Millionen US-Dollar im Konflikt mit Russland zur Verfügung stellen, wie US-Verteidigungsminister Lloyd Austin auf einem Treffen der sogenannten Ukraine Defense Contact Group angekündigt hat.
„Ich bin stolz darauf, dass die USA ihr neuestes Sicherheitspaket für die Ukraine im Wert von 200 Millionen US-Dollar ankündigen werden“, sagte Austin während des Treffens am Mittwoch im NATO-Hauptquartier in Brüssel, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnahm.
Laut dem Pentagon-Chef wird das neue Paket Artillerie- und Raketenmunition, präzisionsgelenkte Munition aus der Luft, Panzerabwehrwaffen, Ausrüstung zur Bekämpfung von Drohnen und „AIM-9-Munition für das neue Luftverteidigungssystem enthalten, das wir bald an die Ukraine liefern werden.“
Er erläuterte nicht, um welches Luftverteidungssystem es sich handeln wird. Die AIM-9 Sidewinder ist eine Kurzstrecken-Luft-Luft-Rakete, die es seit Ende der 1950er Jahre gibt.
Austin sagte, dass mit dem neuen Paket die gesamte militärische Hilfe, die Washington seit Beginn des Konflikts mit Russland im Februar 2022 an Kiew geleistet hat, etwa 43,9 Milliarden US-Dollar betrage.
Langfristige Entscheidungen über die amerikanische Unterstützung für die Ukraine sind derzeit auf Eis gelegt, da das US-Repräsentantenhaus ohne Sprecher ist, nachdem die Abgeordneten Kevin McCarthy abgewählt haben, und viele Republikaner weitere Hilfe für die Regierung von Präsident Selenskyj ablehnen.
„Ich freue mich darauf, von den neuen Unterstützungspaketen zu hören, die viele Länder hier vorbereiten“, fügte der Pentagon-Chef hinzu.
Am Dienstag kündigte Deutschland das sogenannte „Winterpaket“ an Hilfe für Kiew an, das unter anderem Luftverteidigungssysteme wie die selbstfahrenden Flugabwehrkanonen Gepard, Kampfpanzer vom Typ Leopard 1A5 und geschützte Transportfahrzeuge umfasst.
Nach seiner Ankunft im NATO-Hauptquartier sagte Selenskyj, dass die Ukraine hart daran arbeite, sich auf den Widerstand gegen Russland im Winter vorzubereiten, aber „jetzt brauchen wir etwas Unterstützung von den NATO-Führern. Deshalb bin ich heute hier.“
Russland hat wiederholt davor gewarnt, dass Waffenlieferungen der USA und ihrer Verbündeten an die Ukraine den Kampf nur verlängern, aber Moskau nicht davon abhalten werden, die Ziele seiner Militäroperation zu erreichen. Russische Beamte argumentieren auch, dass die Bereitstellung von Waffen, Geheimdienstinformationen und Ausbildung der Truppen Kiews bedeute, dass westliche Länder de facto Partei des Konflikts geworden seien.