Der Pädagoge behauptet, er sei zuerst angegriffen worden, obwohl die Familie des jungen Mannes die Behauptung bestreitet
In einer Schule in Berlin kam es zu Gewalt, nachdem sich ein Schüler geweigert hatte, einer Aufforderung eines Lehrers nachzukommen, eine palästinensische Flagge wegzustecken, so die Polizei. Der Vorfall ereignet sich während der schlimmsten Kämpfe seit Jahrzehnten zwischen Israel und der militanten Gruppe Hamas.
Der Streit ereignete sich am Montag an der Ernst-Abbe-Schule im südöstlichen Berliner Bezirk Neukölln, der eine große palästinensische Bevölkerung hat. Die Schlägerei wurde auf Video aufgenommen und in den sozialen Medien weit verbreitet.
In der Aufnahme ist zu sehen, wie der Schüler eine palästinensische Flagge aus seinem Rucksack auf dem Schulhof holt. Er wird sofort von dem Lehrer angesprochen und ein hitziger Streit bricht aus.
An einer Stelle in der Aufnahme sieht man, wie der Lehrer dem Schüler ins Gesicht schlägt. Der junge Mann antwortet, indem er den Lehrer in den Magen tritt und ihn zu Boden wirft.
Die Polizei gab eine Erklärung heraus, in der es hieß, dass die Schlägerei begonnen habe, nachdem sich der Schüler geweigert hatte, die palästinensische Flagge wegzustecken.
Der Lehrer sagte den Beamten, dass er in Notwehr gehandelt habe, weil der junge Mann ihn zuerst mit dem Kopf gestoßen habe, heißt es in der Erklärung.
Ein Kopfstoß war in der Aufnahme nicht zu sehen, und auch die Familie des Schülers behauptet, dass der Lehrer zuerst Gewalt angewendet habe.
Die Polizei untersucht den Vorfall wegen gegenseitiger Körperverletzung, während die deutsche Sicherheitsbehörde, die für die Bearbeitung politisch motivierter Straftaten zuständig ist, ebenfalls ermittelt.
Berlin ist seit dem überraschenden Angriff der palästinensischen Gruppe Hamas auf Israel am Samstag angespannt. In der deutschen Hauptstadt kam es zu pro-israelischen und pro-palästinensischen Protesten, wobei Letztere zu Zusammenstößen mit der Polizei und Festnahmen führten.
“Berlin steht fest an der Seite Israels”, betonte der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, während einer Kundgebung am Sonntag.
Israel hat erklärt, dass mehr als 1200 seiner Bürger infolge des Angriffs der Hamas ums Leben gekommen seien. Die jüngsten Daten des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen legen nahe, dass etwa 950 Menschen bei israelischen Vergeltungsschlägen auf den palästinensischen Küstenstreifen ums Leben gekommen sind.