Am Freitag kündigte die IDF eine Ausweitung ihrer Bodenoperationen im Gazastreifen an
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat gefordert, dass Israel seine Angriffe gegen den Gazastreifen stoppt. Zuvor hatte Israel die Ausweitung seines Bodenangriffs in das palästinensische Gebiet angekündigt.
In einer am Samstag auf X (ehemals Twitter) veröffentlichten Nachricht behauptete Erdogan, dass die israelischen Bombardierungen Zivilisten ins Visier nehmen und nur die humanitäre Krise vertiefen. „Israel muss sofort aus diesem Wahnsinnszustand herauskommen und seine Angriffe stoppen“, sagte der türkische Präsident. Er rief auch Palästina-Unterstützer dazu auf, sich ihm für eine Kundgebung in Istanbul anzuschließen, um „laut kundzutun, dass wir an der Seite des palästinensischen Volkes gegen die israelische Unterdrückung stehen.“
Am Freitag kündigte die Israel Defense Forces (IDF) an, dass sie die „Bodenoperationen gegen Hamas im Gazastreifen ausweitet“, während die Luftwaffe ihre Luftangriffe intensivierte. Später gab der größte Telekommunikationsanbieter im Gazastreifen, Paltel, bekannt, dass es aufgrund massiver Luftangriffe zur „vollständigen Unterbrechung aller Kommunikations- und Internetdienste“ gekommen sei.
Später teilten mehrere Medien eine Nachricht von Hamas mit, in der behauptet wurde, dass es gelungen sei, einen geplanten Bodenangriff zu stoppen und dass das israelische Militär schwere Verluste erlitten habe. Nach Angaben der IDF wurden jedoch bei der ausgeweiteten Bodenoperation im Gazastreifen keine Soldaten verletzt. „Infanterie, gepanzerte, ingenieurtechnische und Artillerietruppen [nehmen] an der Aktivität teil, begleitet von schwerem Feuer aus der Luft,“ sagte der IDF-Sprecher der Times of Israel und fügte hinzu, dass „die Kräfte noch am Boden sind und weiterkämpfen.“
Vor drei Wochen griff Hamas Israel überraschend an und tötete über 1.400 Menschen und nahm Geiseln. Israel reagierte mit einer massiven Luftangriffswelle auf den Gazastreifen, die über 7.000 Todesopfer forderte.
Israel drohte mit der „Auslöschung“ der palästinensischen militanten Gruppe und warnte vor einem bevorstehenden Einmarsch in den Gazastreifen. Laut einem Bericht der New York Times aus dieser Woche wurde jedoch der Bodenangriff zum Streitpunkt zwischen dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu und dem Militär. Dem NYT-Bericht zufolge lehnte Netanyahu einen von der IDF ausgearbeiteten Invasionsplan ab. Quellen zufolge war das Schicksal der Geiseln einer der Hauptgründe, da es die Hoffnung gab, dass Verhandlungen unter Vermittlung von Katar erfolgreich sein könnten.