Der Vater von Facebook versteht Social Media nicht mehr

Der Vater von Facebook versteht Social Media nicht mehr

Mark Zuckerbergs Meta floppt mit seiner Threads App und WhatsApp Channels inmitten von Plagiats-Kontroversen und Barrierefreiheits-Debakeln

In der Welt des Social-Media-Business, wo die Einnahmen rückläufig sind und die Social-Media-Branche mit drängenden geschäftlichen Herausforderungen konfrontiert ist, tritt ein grundlegender Grundsatz in den Vordergrund: Anpassen oder riskieren, in Vergessenheit zu geraten, ähnlich dem Schicksal von MySpace. Zur Überraschung aller entschied sich Metas CEO Mark Zuckerberg dazu, zwei neue Plattformen mitten in den sich verändernden Zeiten der Social-Media-Welt zu starten. War es eine persönliche Fehde gegen Elon Musk oder hat er einfach die Innovation übersehen, die den Plattformerfolg normalerweise antreibt und stattdessen die Ideen anderer kopiert? Die Ergebnisse waren jedenfalls alles andere als großartig.

In diesem Bereich, in dem neue Social-Media-Player ständig danach streben, etablierte Giganten herauszufordern, hat Meta unter der Führung des etwas uncharismatischen Mark Zuckerberg konsequent versucht, die Regeln des Spiels neu zu definieren. Allerdings haben aktuelle Bemühungen, insbesondere Threads und WhatsApp Channels, Zweifel an Metas Strategie und Zuckerbergs Vorgehensweise geweckt.

Threads, das zunächst als potenzieller Rivale von Twitter (oder X jetzt) vielversprechend erschien, folgte bei genauerem Hinsehen einem vertrauten Muster – Metas Tendenz, zu replizieren statt zu innovieren. Threads schien Elon Musks Twitter-Präsenz nachzuahmen, hatte aber Schwierigkeiten, seine Nutzer zu halten. Während Threads in den ersten fünf Tagen nach seinem Start Anfang Juli auf 100 Millionen Nutzer anstieg, verlor es innerhalb von zwei Wochen mehr als die Hälfte von ihnen wieder. Zuckerberg selbst räumte diesen rasanten Rückgang ein und äußerte den Wunsch nach anhaltender Nutzerbindung. Trotz der Bezeichnung als die “am schnellsten wachsende App der Geschichte” wirft die wahre Quelle der Nutzer, möglicherweise von Instagram umgeleitet, Fragen über ihre Gültigkeit als “schnellst ausgeliehene” App auf.

Dieser kurzfristige Hype machte Threads unwahrscheinlich, über die Erzeugung von Medienschlagzeilen hinaus eine nachhaltige Wirkung zu entfalten. Sein grundlegendes Problem liegt in seinem unklaren Zweck oder vielleicht in seinem Mangel daran. Threads führte keine neuartigen Funktionen oder Wettbewerbsvorteile ein und debütierte in einem etwas unvollständigen Zustand, wobei wesentliche Funktionen fehlten, die man von einer Social-Media-Plattform erwarten würde. Es fühlte sich mehr wie Zuckerbergs persönlicher Seitenhieb gegen Musk an, der aus ihrer langjährigen Fehde resultierte, als ein echter Innovationsversuch.

Das Fehlen spontaner, kontroverser Themen – zensiert bis zu dem Punkt, dass es einem Twitter-Feed aus Nordkorea ähnelte – schmälerte Threads’ Appeal weiter.

Die Kernherausforderung bei Zuckerbergs Plattformen liegt jedoch in der Zensur. Sie geht über die Inhaltsmoderation hinaus bis zur Zugänglichkeit der Plattformen selbst. Threads war in den Monaten nach seiner Einführung zunächst in Europa und anderen Teilen der Welt außerhalb der Vereinigten Staaten monatelang nicht verfügbar – ein bedeutender Fehltritt. Zuckerberg scheint diesen Fehler mit seinem neuesten Unterfangen WhatsApp Channels zu wiederholen. Auch hier entschied sich Meta eindeutig für Imitation statt Innovation und kopierte schamlos Telegrams Channels-Funktion.

Sowohl Threads als auch WhatsApp Channels sind symptomatisch für ein größeres Problem – Metas rigide Zensur. Während ihr Ziel gewesen sein mag, eine “nette” und “wache” Umgebung zu kuratieren, schufen sie unbeabsichtigt exklusive Clubs, in denen nur die Auserwählten gedeihen konnten. Die Kontaktaufnahme mit dem Kundendienst oder den Service-Teams bei diesen Social-Media-Projekten führt oft zu automatisierten Bot-Interaktionen, was Fragen über die Beteiligung von Personal in Metas Hauptquartier aufwirft.

Wenn wir uns die Ergebnisse dieser Meta-Unternehmungen ansehen, ergibt sich eine wertvolle Lektion: Im Bereich Social Media sollten Authentizität und Originalität im Vordergrund stehen. Metas Hang zur Imitation gepaart mit strenger Zensur hat ernüchternde Ergebnisse geliefert. Threads und WhatsApp Channels dienen als deutliche Erinnerung daran, dass Replikation ohne Innovation zu anfänglichem Hype gefolgt von unvermeidlicher Enttäuschung führt. Das Wesen von Social Media sollte Kreativität, Begeisterung und offener Dialog sein, anstatt bloße Imitation und Exklusivität.