Chinesische Rakete stürzt unkontrolliert ab

Eine chinesische Rakete vom Typ “Langer Marsch 5B” ist nach US-Angaben unkontrolliert aus dem Weltraum abgestürzt. Sie sei über dem Indischen Ozean in die Erdatmosphäre eingetreten, teilte das US Space Command mit. Über den Ort des Aufpralls möglicher Trümmerteile des 22,5 Tonnen schweren Raketenkörpers müsse die Regierung in Peking informieren, hieß es. 

Die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen oder besiedelte Gebiete getroffen werden, ist laut Experten eher gering. Dennoch gab es harsche Kritik von der amerikanischen Weltraumbehörde NASA.

Flugbahn unklar

“Die Volksrepublik China hat keine spezifischen Flugbahninformationen weitergegeben”, bemängelte NASA-Chef Bill Nelson. Diese Art des Informationsaustausches sei aber “entscheidend für die verantwortungsvolle Nutzung des Weltraums und die Sicherheit der Menschen hier auf der Erde”. Insbesondere bei Raketen wie “Langer Marsch 5B” bestehe durch Trümmerteile ein “erhebliches Risiko für den Verlust von Menschenleben und Eigentum”.

Chinesische Raumstation mit Modul Wentian

Der bisherige Ausbaustand der “Tiangong”-Raumstation (Illustration)

Mit der Rakete war am vergangenen Sonntag das unbemannte Modul “Wentian” ins All gebracht worden – das zweite von drei Modulen für die im Bau befindliche chinesische Raumstation “Tiangong” (Himmelspalast). Die Station soll gegen Ende des Jahres voll funktionsfähig sein und eine Lebensdauer von zehn Jahren haben. Die Volksrepublik hat in den vergangenen Jahren Milliardensummen in ihre Raumfahrtprogramme gesteckt, um zu den USA und Russland aufzuschließen.

wa/fw (dpa, rtr, afp)