Französische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Fußballfunktionär Noel Le Graet

Die Pariser Staatsanwaltschaft hat Untersuchungen gegen den bisherigen Präsidenten des französischen Fußball-Verbandes Noel Le Graet eingeleitet. Nach Angaben der Behörde wird gegen den 81-Jährigen wegen Vorwürfen des Mobbings und der sexuellen Belästigung ermittelt.

Nach Informationen des Tageszeitung Le Monde fußen die Ermittlungen vor allem auf den Aussagen der Sportagentin Sonia Souid. Diese hatte Le Graet öffentlich beschuldigt, sie zwischen 2013 und 2017 mehrfach sexuell belästigt zu haben. Er sei an ihr einzig sexuell interessiert gewesen, hatte Souid der Sportzeitung L’Equipe gesagt. Die Sportagentin hatte auch im Rahmen einer Untersuchung ausgesagt, die Sportministerin Amelie Oudea-Castera wegen der Vorwürfe gegen Le Graet veranlasst hatte.

SMS mit sexuellen Anspielungen verschickt?

Le Graet, der seit 2011 an der Spitze des französischen Fußballverbands FFF steht, hatte am 11. Januar erklärt, er lasse seinen Posten als Präsident ruhen, bis der Abschlussbericht der Untersuchungskommission vorliege. Der Bericht wird für Ende Januar erwartet. Le Graet war unter anderem vorgeworfen worden, SMS mit sexuellen Anspielungen an Mitarbeiterinnen geschickt zu haben.

Heftig kritisiert worden war der FFF-Präsident auch für respektlose Äußerungen über Frankreichs Fußball-Legende Zinedine Zidane. Auf die Frage nach einer möglichen Zukunft Zidanes als Nationaltrainer von Vizeweltmeister Frankreich hatte Le Graet geantwortet: “Er kann hingehen, wohin er will.” Es sei ihm völlig egal. Und hätte Zidane versucht, mit ihm zu telefonieren, wäre er nicht mal rangegangen, so Le Graet. 

sn/dvo (sid, afp, ap)